In den letzten Wochen habe ich etwas resigniert, weil die Situation am Bahnhof immer noch sehr jämmerlich ist und die Bahn*) einfach nicht vernünftig aktiv wird, sondern nur dilettantisches Flickwerk betreibt und nichts vernünftig anpackt – zumindest hier in Zorneding. Und genau deshalb habe ich mich aufgerafft und nehme mir jetzt wieder mehr Zeit für unser Tagebuch.
Am 30. März habe ich mal wieder die Störungshotline für die Entwerter angerufen, weil laut eines anderen Fahrgasts wohl schon seit Tagen einer der Entwerter wieder mal nicht stempelte. Erfreulicher Weise funktioniert ja wenigstens die kostenlose Störungshotline 0800 2 88 66 44, allerdings beginnt das Problem wieder einmal sofort beim freundlichen Herrn der Hotline mit der Frage nach der Entwerter-Nummer! Ich antworte in etwa so: „Die kann ich Ihnen leider nicht nennen, weil es seit Monaten keinen entsprechenden Aufkleber am Entwerter gibt und die Bahn trotz mehrmaliger Reklamation auch immer noch keine neuen Aufkleber spendiert hat.“ Daraufhin nenne ich die Nummer des einzigen unserer vier Entwerter mit einem lesbaren Aufkleber und bitte darum, doch endlich mal auch dafür zu sorgen, dass es neue Aufkleber gibt. Heute (also neun Werktage später) war ich mal wieder am Bahnhof und stelle erfreut fest, dass immerhin wieder alle Entwerter stempeln – aber neue Aufkleber kann sich die Bahn wohl leider immer noch nicht leisten – sind vermutlich trotz des üppigen Stationsnutzungs-Entgelts der S-Bahn-München an die DB Station & Service nicht drin im Budget – ich hoffe aber weiter, dass sich die Bahn mal neue Aufkleber leisten kann.
Apropos Aufkleber: Die im Tagebucheintrag vom 27. Oktober 2014 kritisierten teilweise kaum mehr lesbaren Wegweiser in der Unterführung direkt beim Treppenabgang wurden zwar zwischenzeitlich doch mal ein wenig aufgehübscht und erhielten auch die fehlenden Hinweise zum Bus bzw. zum SEV (Schienenersatzverkehr). Schade ist allerdings, dass die Bahn unseren Tagebuch-Vorschlag zur Nennung des jeweiligen Ortsteils Zorneding auf den Schildern unter Gleis 4 bzw. Pöring auf den Schildern unter Gleis 5 wieder einmal ignoriert hat oder einfach keiner bei der Bahn daran denkt, dass auch mal Orts-unkundige mit der S-Bahn nach Zorneding fahren und vielleicht ein wenig Orientierungshilfe brauchen können.
Dabei wäre es doch so einfach: Auf den Gleis 5-Schildern könnten man in der obersten Zeile nach bzw. vor dem Wort Ausgang die sechs Buchstaben für das Wort Pöring aufbringen und auf den Gleis 4-Schildern wäre über dem Wort Ausgang noch ein schöner Platz für die neun Buchstaben Zorneding. Ich hoffe aber weiterhin, dass die Bahn mal diese Zeilen als Anregung liest und noch etwas Geld für die Anbringung von insgesamt 30 Buchstaben opfern kann!
Wenn wir schon beim Opfern sind: Auch das Thema Müllentsorgung am Bahnsteig hat sich nicht gebessert. Wie man auf diesem Bild sieht, landet nach wie vor viel Müll direkt neben dem nördlichen (Pöringer) Gleis. Dies ist auch kein Wunder, denn die Bahn hat ja im Herbst den Abfalleimer am westlichen Bahnsteig neben der Sitzgruppe abmontiert und stattdessen zwei Abfalleimer im neuen Wartehaus östlich der Treppe untergebracht. Wer also von der Rampe zum Bahnsteig kommt und mal noch etwas Verpackungsmaterial von Reiseproviant entsorgen muss/will, findet auf dieser Hälfte des Bahnsteigs keinen Abfalleimer mehr. Planerische Weitsicht und praktisches Denken sieht leider anders aus. Aber auch auf dieses Manko haben wir im Tagebuch bereits hingewiesen (am 27.12.2014).
Und noch eine technische Meisterleistung der Bahn ist nach wie vor in absolut dilettantischem Zustand – die Beleuchtung am Zornedinger Treppenaufgangs-Holzverschlag. Nein ich muss mich korrigieren – gegenüber den Bildern unserer „Vorgeschichte dieses Tagebuchs“ vom Oktober 2014 hat sich die Situation sogar dramatisch verschlechtert: Zwei der drei Lampen am Treppenaufgang hängen inzwischen absolut schief an den Kabelbindern.
Diese Bilder beweisen nun leider endgültig, dass die Installateure der Beleuchtung an der Treppenaufgang-Einhausung entgegen den gängigen Vorschriften für eine fachgerechte betriebssichere Elektroinstallation die Neonleuchten nicht einmal angeschraubt haben, sondern tatsächlich nur per Kabelbinder fixiert haben. Das darf doch einfach nicht wahr sein! Da steckt die Bahn Milliarden in eine aberwitziges Gigantomanie-Bahnhofsprojekt in Stuttgart und hier ist nicht einmal Geld für eine fachgerechte Elektroinstallation von primitiven Leuchtstoff-Lampengehäusen vorhanden gewesen! Aber vielleicht ist es ja umgekehrt – weil Stuttgart 21 immer teurer wurde, konnte man sich am Bahnhof Zorneding keinen richtigen Elektroinstallateur mehr leisten!?!?