Wie lange müssen wir den provisorischen Bretterverschlag am Treppenaufgang des Bahnhofs Zorneding noch ertragen?
Wird es Aufzüge für den Bahnhof geben?
Kommt ein Versorgungs-Pavillon?
Kommt eine Toilettenanlage?
Auf diese Fragen könnte es in der nächsten Gemeinderatssitzung am 30. April 2015 ab 19 Uhr im Zornedinger Rathaus die ersten konkreten Antworten geben. Dann nämlich werden den Räten und auch den interessierten Bürgern vier konkrete Konzepte für einen behindertengerechten Bahnsteigzugang mit Hilfe von Aufzügen vorgestellt und auch die dafür erforderlichen Kosten in Form von detaillierten Schätzungen auf den Tisch gelegt.
Dann könnte es vielleicht endlich ein Ende des Bretterverschlags am Treppenaufgang geben. Allerdings kann das durchaus noch dauern, weil der Bau von Aufzügen und vielleicht auch von neuen Unterführungen oder gar von einer Brücke leider viel Zeit kostet – für die Planung, das Planfeststellungsverfahren, die Ausschreibung, die Vergabe und die eigentliche Bauzeit. Fünf Jahre oder mehr könnten schnell vergehen!
Damit also weitere fünf Jahre mit unserem provisorischen Treppenabgang nebst windiger Elektroinstallation! Schöne Aussichten!
Im Zusammenhang mit dem Bahnhof stehen aber auch die anderen zwei Fragen zum Versorgungs-Pavillon und zu den Toiletten sehr konkret im Raum:
Ein Versorgungs-Pavillon oder Kiosk könnte durchaus seinen Reiz haben, aber lässt sich dieser dann von einem Pächter wirtschaftlich betreiben? Oder wird dieser Pächter durch die hohen Betriebskosten und den nicht marktwirtschaftlichen Zwangsbezug seiner Waren von einem DB-Tochterunternehmen aufgefressen und steht dann vor dem wirtschaftlichen Ruin (oder vielleicht sogar vor einer Privatinsolvenz)? Dass so etwas alles andere als unrealistisch ist, können wir regelmäßig in der Tagespresse nachlesen und ist auch schon mehrmals in unserem Landkreis passiert! Ob sich also ein vernünfiger Pächter für so einen Kiosk überhaupt findet, ist sehr fraglich. Und damit ist natürlich auch fraglich, ob die Bahn (und vielleicht auch noch die Gemeinde) überhaupt dafür Geld in die Hand nehmen muss – Geld von uns Steuerzahlern, denn die Bahn ist trotz ihrer Rechtsform als Aktiengesellschaft nach wie vor nicht privatisiert, sondern fest in der Hand der Bundesrepublik Deutschland!
Auch die Frage nach dem Bau einer Toilettenanlage muss sehr kritisch hinterleuchtet werden, denn aktuell gibt es hierzu ja aus unserer Nachbargemeinde Kirchseeon auch wieder ein sehr ernüchterndes Beispiel: Das 1999 gebaut selbstreinigende Luxus-Klo verschlang 1000 Euro Reinigungs- und Instandhaltungskosten pro Monat! Genutzt wurde es wohl von nur 100 Besuchern pro Monat! Aus Kostengründen wurde es dann bereits 2010 wieder zugesperrt! Jüngst entschied der dortige Gemeinderat erneut, dass die Toilette vorerst nicht wieder in Betrieb genommen werden soll und vertagte dieses Thema auf 2016, um dann erneut darüber zu diskutieren.
Nachzulesen ist dies beispielsweise in folgenden Artikeln unserer Landkreis-Tageszeitungen:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/kirchseeon-keine-dringlichkeit-1.2438621
Auch dies macht deutlich, dass es derzeit noch mehr Fragen als Antworten gibt – aber vielleicht sind wir ja am Donnerstag-Abend nach der Gemeinderatssitzung klüger und schon einen Schritt weiter!