Vorgeschichte dieses Tagebuchs

Holzverschlag am Treppenaufgang von Zorneding

Lang lebe das Provisorium – seit 2009 gibt es diesen Bretterverschlag am Bahnhof von Zorneding.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Bretterverschlag bereits seit 2009

Anfang 2009 wurde das ehemalige Bahnhofsgebäude von Zorneding relativ kurzfristig abgerissen. Dabei wurde leider selbst die sehr solide gebaute Überdachung des Treppenabgangs entfernt. Seither leben täglich tausende S-Bahn-Fahrgäste in Zorneding mit einem von der Bahn*) errichteten Provisorium einer Überdachung des Treppenabgangs.

Die leider wirklich sehr abenteuerlich wirkende Konstruktion aus Holz hatte im ersten Winter nicht einmal seitliche Verkleidungen, die den Treppenabgang wirksam vor Wind und Wetter schützen.

Immerhin hat es die Bahn dann später geschafft, dem wunderschönen Bauwerk wenigstens noch ein paar einfache Seitenwände als Wind- und Regenschutz zu spendieren.

Kundenservice?

Holzverschlag am Treppenaufgang von Zorneding

Oftmals werden beschädigte Seitenverkleidungen monatelang nicht ersetzt.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Wenn man sich dieses „Gebäude“ aber mal näher ansieht, wird deutlich, wie sehr die Bahn doch Kundenservice „GROSS“ schreibt – nämlich so gut wie gar nicht. Monatelang werden zerbrochene Seitenwände nicht ersetzt.

Abenteuerlich ist auch die Elektro-Installation. Stromkabel verlaufen direkt an der Holzwand entlang. Und es kommt noch schlimmer, denn die Neonlampen sind mit simplen Kabelbindern an der Wand befestigt. Bei einem Kurzzeit-Provisorium ist eine so „fachgerechte“ Beleuchtungsmontage ja noch einzusehen, aber inzwischen ist wohl aus dem wüsten Bretterverschlag ein „Dauerzustand“ geworden.

Elektroinstallation am Bahnhof Zorneding

Fachgerechte Installation? Die Leuchtstofflampe und die Kabel sind seit Jahren nur mit Kabelbindern fixiert.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Es war einmal ein Kiosk

Bis zum Jahr 2011 hat am Bahnhofs-Parkplatz dann noch der kleine Kiosk existiert, bevor er endgültig abgerissen wurde. Vermutlich will uns die Bahn nun dafür abstrafen, dass wir im Zornedinger Gemeinderat damals nicht damit einverstanden waren, dass neben dem Treppenabgang eine Art Kiosk mit integriertem Spielsalon errichtet werden soll. Seither liegen die Pläne für einen Versorgungspavillon auf Eis und nichts geht voran. Dabei geht es vielleicht auch um die Frage, ob sich ein Kiosk, ein Backshop oder was immer auch sonst am Bahnhof wirklich durch einen Pächter wirtschaftlich tragen kann, denn beispielsweise am Bahnhof Baldham ist so ein Kiosk seit Jahren nicht mehr in Betrieb und soll wohl abgerissen werden. Zudem stellt sich die vielleicht auch die Frage, ob die Bahn von der Gemeinde Zorneding allen ernstes erwartet, dass sich die Gemeinde am Bau und/oder Betrieb einer Toilettenanlage finanziell beteiligt. Wir sind der Meinung, dass an einem Bahnhof mit wohl mehr als 5000 täglich per S-Bahn fahrenden Kunden eigentlich schon eine Toilettenanlage zum Kundenservice einer großen deutschen Aktiengesellschaft gehören sollte.

Lärmschutzwand-Gemälde in Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

Lärmschutzwand-Gemälde in Zorneding
(Foto: Peter Pernsteiner)

Lärmschutzwand-Gemälde in Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

Lärmschutzwand-Gemälde in Zorneding
(Foto: Peter Pernsteiner)

Immerhin ist unser Bahnhof wenigstens am Parkplatz durch die kürzlich abgeschlossene Verschönerung der Lärmschutzwand deutlich ansehnlicher geworden. Diese Maßnahme ist aber keine Initiative der Bahn, sondern wurde vom Zornedinger Gemeinderat initiiert. Nach einer Präsentation von Konzeptentwürfen mehrerer Künstler hat sich der Gemeinderat, dann im März 2014 für das im Spätsommer 2014 realisierte Kunstwerk der Agentur artmos4 entschieden. Für diese Verschönerungsaktion musste allerdings noch unser Bürgermeister Einvernehmen mit der Bahn herstellen. Es ist sehr erfreulich, dass die Bahn letzten Endes mit diesem Konzept einverstanden war, das dann auch von der Gemeinde Zorneding finanziert wurde. 

Aber die Initiatoren dieser Homepage sind der Meinung, dass die Verschönerung der Lärmschutzwand nur der Anfang für eine Verbesserung der Situation am Bahnhof sein kann.

Mehr als fünf Jahre Bretterverschlag am Treppenaufgang reichen wirklich und sind mindestens vier Jahre zu viel. Täglich etliche Tausend Fahrgäste können eigentlich schon endlich mal erwarten, dass sich die Bahn*) mal dazu durchringt, diesen Schandfleck zu beseitigen.

Wir hoffen sehr, dass wir dieses Tagebuch mal irgendwann beenden können – wenn hoffentlich endlich die Bahn in der Lage ist, die dort vorherrschenden Probleme dauerhaft zu beseitigen.

Wenn auch Ihnen nicht funktionierende Automaten, gestörte Fahrkartenstempler oder sonstige Probleme am Bahnhof auffallen – schicken sie uns eine E-Mail mit Datum, Uhrzeit und Art des Missstandes an Info@tagebuch-eines-schandflecks.de, oder nutzen Sie das unter jedem Beitrag stehende Kontaktformular damit wir unser „Tagebuch eines Schandflecks“ auf dem Laufenden halten können.

Rob Harrison, Christoph Reisbeck, Peter Pernsteiner im Oktober 2014

Tolle Konstruktion des Treppenaufgangs am Bahnhof Zorneding

Lang lebe das Provisorium – bereits seit 2009 gibt es leider diesen Bretterverschlag am Bahnhof von Zorneding
(Foto: Peter Pernsteiner)

(Dr. Robert Harrison ist Mitglied der FDP Zorneding und Beisitzer im FDP-Kreisvorstand, Christoph Reisbeck ist Schatzmeister der FDP Zorneding und Beisitzer im FDP-Kreisvorstand, Peter Pernsteiner ist seit 2007 im Gemeinderat von Zorneding und zudem Vorsitzender der FDP Zorneding)

Anmerkung:
*) Auf dieser Homepage schreiben wir aus Vereinfachungsgründen immer nur von der „Bahn“ und nehmen keine Rücksicht auf eventuelle Besitz-, Eigentums- und Zuständigkeitsverhältnisse bezüglich den Liegenschaften der Deutsche Bahn AG und ihren wohl unzähligen Tochtergesellschaften, wie DB Regio, DB Regio Bayern, S-Bahn München GmbH, DB Netz, DB Services, Regional- und Stadtverkehr Bayern oder DB Station & Services AG, weil dies für uns Laien absolut undurchsichtig ist. Nachdem die Bahn AG im Internet eines ihrer größten Kundenportale unter www . bahn . de betreibt und dort auch nur nach dem Firmenlogo schlicht und einfach „Bahn“ schreibt, sprechen auch wir hier in diesem Tagebuch immer nur von der „Bahn“.

5 Antworten zu Vorgeschichte dieses Tagebuchs

  1. Peter Pernsteiner sagt:

    Tja, so ist das eben leider mit der Entwässerung der Bahnunterführung in Zorneding. Die Bahn hatte ja mal gelobt, dass dank einer neuen stärkeren Pumpe so etwas wohl nie wieder passieren wird, aber die Geschichte hat uns gezeigt – „Sage niemals nie!“. Ich werde mal bei Gelegenheit unseren Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren Zorneding und Pöring fragen, wie oft und wann zuletzt unsere Unterführung abgepumpt werden musste. Vielleicht liest ja auch jemand von unseren Feuerwehren mit und kann gleich direkt hier antworten.

  2. Jürgen Brombacher sagt:

    Manchmal wird aus dem Fußbad auch ein Vollbad. Nach dem heftigen Gewitter beim Gewerbefest vor ein paar Jahren lief die Unterführung über 1,5 m voll. Einige Jugendliche nahmen dann ein Bad. Davon gab es sogar Photos im Merkur. Zum Glück gibt es ja die Feuerwehr, die immer wieder gerne einspringt, weil die Bahn das Problem nicht nachhaltig lösen will …

  3. Johannes Goppelt, Meister der Elektrotechnik für Energie und Gebäudetechnik sagt:

    Wow, ich habe mir gerade das abenteuerliche Foto von den Lampen am Bahnhofsprovisorium in Zorneding angesehen. Das ist ja ein toller Pfusch! Und das ist wirklich schon seit 5 Jahren so? Als Elektromeister sträuben sich mir die Haare.
    Es ist unvorstellbar dass so eine „Konstruktion“ so lange und dann auch noch an einem öffentlichen Platz Bestand hat. Das hat mit dem heutigen Stand der Technik gar nichts mehr zu tun, von Sicherheitsaspekten ganz zu schweigen.
    Möchte mal wissen, wer da verantwortlich ist, wenn da jemandem eine Lampe auf den Kopf fällt und von Kabelverlegung fange ich gar nicht erst an zu schreiben. Das Ganze ist einfach Murks.
    Dem Verantwortlichen sollte zudem bewusst sein, dass die Montagevorschriften einzuhalten sind. Kabelbinder sind sicher keine Montageart für Lampen.

  4. Peter Pernsteiner sagt:

    Hallo Herr Erlewein,

    vielen Dank für diesen Hinweis – auch ich hatte schon mal ein Fußbad mit etwa 20 cm tiefem Wasser in der Unterführung (ich glaube, dass das im Sommer 2012 oder 2011 war). Dieses Hindernis durch die „Dreckbrühe“ habe ich dann barfuß mit hochgekrempelten Hosen bewältigt, damit ich meine S-Bahn und den damit verbundenen Fernzug in München nicht verpasse. Die Bahn hat ja immer wieder Besserung in Form einer Ertüchtigung des Ablaufs gelobt. Aber die Qualität dieses Ablaufs scheint wohl immer noch ein wenig verbesserungswürdig zu sein, weil man immer wieder hört, dass doch wieder Wasser in der Fußgänger-Unterführung am Parkplatz gestanden ist. Wir werden ja sehen, ob ich mir einen Tagebucheintrag über eine erneut vollgelaufene Unterführung sparen kann – oder wann es wieder einmal soweit ist.

  5. Wilhelm Erlewein sagt:

    Vielleicht sollte man auch auf die kostenlosen Fußbäder in den Unterführungen hinweisen, welche die Bahn uns bei Wolkenbrüchen und Starkregen mit großer Zuverlässigkeit regelmäßig bietet.
    Wenn dann noch Temperaturen unter 0 Grad hinzu kommen ist auch Schlittschuhlaufen und Rutschpartien kostenlos im Bahnservice enthalten.
    Da nimmt man doch eine kleine Fahrpreiserhöhung dankbar an.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert