Barrierefreiheit am Zornedinger Bahnhof – Theorie und Praxis

Handlauf am Treppenabgang in Zorneding (Foto: AEZ)

Die Handläufe an den Treppen der Unterführung am Bahnhof Zorneding sind eigentlich für Behinderte nicht zweckmäßig konstruiert, weil sie viel zu kurz sind und deshalb erst direkt über der ersten Treppenstufe beginnen.
(Foto: Verein „Das Alter erleben in Zorneding“)

Ursula Kühlbrandt vom Verein „Das Alter erleben in Zorneding e.V.“ bat mich aus aktuellem Anlass (S-Bahn-Zugtaufe am 19.7.2015 in Grafing am Bahnhof) um Veröffentlichung des nachfolgenden Beitrags zum Thema Barrierefreiheit am Bahnhof Zorneding:

Barrierefreiheit bei der Bahn – Theorie und Praxis

Heute feiert die Bahn ein Fest – eine Zugtaufe mit Landkreis-Prominenz, einem Gewinnspiel und einem „bunten Rahmenprogramm für Groß und Klein“.
Was auf den ersten Blick schön klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Marketing-Event, das der Bahn Sympathien einbringen soll: „Die Bahn macht mobil.“, „Die S-Bahn München bringt Ihren Ort in Fahrt.“

Wenn man diese Slogans auf die viel gepriesene Barrierefreiheit anwendet, wird schnell deutlich, wie der Anspruch der Bahn und die Praxis auseinanderklaffen.

· Auf der Bahn-Website www.deutschebahn.de findet sich folgende Definition:
Barrierefreie Bahnhöfe sind (…) so gebaut und ausgestattet, dass ALLE Reisenden den Zugang zum System Bahn nutzen können. Die ursprüngliche Zielgruppe von Menschen mit langfristigen körperlichen, seelischen, geistigen oder Sinnesbeeinträchtigungen wurde kontinuierlich ausgeweitet und umfasst heute alle Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, beispielsweise auch Senioren und Kunden mit Kinderwagen, Fahrrädern oder Gepäck.“

· Unter dem Menüpunkt „Infrastrukturelle Barrierefreiheit“ heißt es:
„Um mobilitätseingeschränkten Reisenden den uneingeschränkten Zugang zum Bahnsystem zu ermöglichen, sind am Bahnhof infrastrukturelle Anpassungen notwendig.“ – u. a. der stufenfreie Zugang zum Bahnsteig durch Aufzüge oder Rampen. „Gemäß der deutschen Normen zur Barrierefreiheit (DIN 18024/18040) ist eine Rampe mit maximal 6 % Neigung zulässig und muss mind. alle 6 Meter mit Zwischenpodesten ausgestattet sein.

· Der Menüpunkt „Rahmenbedingungen Barrierefreiheit“ enthält u. a. den Link zu einer EU-Richtlinie über „eingeschränkt mobile Personen im transeuropäischen Eisenbahnverkehr“. Darin ist u. a. festgeschrieben:
Im Fall von Treppen müssen Handläufe mindestens 300 mm über die oberste und unterste Stufe hinausgehen. (…) Wenn keine Aufzüge vorhanden sind, müssen für PRM (= eingeschränkt mobile Personen, Anm. der Verfasserin), die keine Treppen benutzen können, Rampen bereitgestellt werden. Die Rampen müssen dieeuropäischen oder nationalen Vorschriften erfüllen.

Soweit die Theorie.
Wie sieht nun die Praxis am S-Bahnhof Zorneding aus?

Handlauf am Treppenabgang in Zorneding (Foto: AEZ)

Die Handläufe an den Treppen der Unterführung am Bahnhof Zorneding sind eigentlich für Behinderte nicht zweckmäßig konstruiert, weil sie viel zu kurz sind und deshalb erst direkt über der ersten Treppenstufe beginnen.
(Foto: Verein Das Alter Erleben in Zorneding)

· Statt über die oberste und unterste Stufe hinauszuragen, sind die Handläufe kürzer als Beginn und Ende der Treppe! Dies führt bei Personen, die auf den Handlauf angewiesen sind, zu Unsicherheit und kann Stürze zur Folge haben.

· Die vorhandene Rampe zum Bahnsteig (auf der Pöringer Seite 170 m, auf der Zornedinger Seite 300 m lang) und ohne Zwischenpodeste ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nicht oder nur mit großer Mühe zu meistern.

Dennoch behauptet der Regionalbereichsleiter Süd der DB Station&Service AG in einem Antwortschreiben an „Das Alter erleben in Zorneding e.V.“: „Die Verkehrsstation des Bahnhofs Zorneding ist bereits barrierefrei.“ Ist es zu fassen?

Ursula Kühlbrandt, Das Alter erleben in Zorneding e.V.

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Keine Aufkleber an den Fahrscheinentwertern – keine Beschwerden?

Entwerter am Bahnsteig in Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

Der östliche Entwerter am Bahnhof Zorneding erhielt im Januar 2015 nach langer Wartezeit endlich mal wieder einen Aufkleber zur schnellen und einfachen Störungsmeldung …
(Foto: Peter Pernsteiner, 20.1.2015)

Am 21. Januar meldete ich in diesem Tagebauch fast schon ein wenig stolz, dass es die Bahn*) nach langen Monaten endlich mal geschafft hat, dem ersten unserer vier Entwerter des Zornedinger Bahnhofs einen neuen Störungsmeldungsaufkleber zu spendieren. Ich hoffte natürlich sehr, dass nun auch bald die anderen drei Entwerter so einen Aufkleber mit der Nummer des Automaten und dem Hinweis auf die kostenlose Störungs-Hotline-Rufnummer 0800 – 2 88 66 44 bekommen.

Entwerter am Bahnhof in Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

… allerdings haben die anderen drei Entwerter in Zorneding aktuell unter dem Entwerter …
(Foto: Peter Pernsteiner)

Leider habe ich mich geirrt – fast fünf Monate später ist immer noch nichts passiert – und das, obwohl ich schon ein paar Mal höflich bei der Störungshotline gebeten habe, doch endlich mal für neue Aufkleber an den weiteren drei Entwertern zu sorgen. Das letzte Mal vor etwas mehr als zwei Wochen am 30. Juni – aber die Bahn hat wohl einfach keine Lust, diese kleinen sinnvollen Aufkleber zu erneuern.

Nachdem jeder Entwerter eine eigene Nummer hat, sorgen solche Aufkleber dafür, dass man an der Störungshotline einen nicht mehr funktionierenden Entwerter locker innerhalb von nur 30 Sekunden melden kann. Ohne Aufkleber ist es viel komplizierter – man muss mühsam den Namen der S-Bahn-Station nennen und dabei hoffen, dass die Störungsannahme nicht wieder fragt, wie man denn Zorneding schreibt. Danach muss man dann sehr umständlich sagen, dass es sich beispielsweise um den „Entwerter am westlichen Bahnsteigende an der Rampe“ oder um den „linken bzw. rechten Entwerter am westlichen Treppenaufgang“ oder um den „Entwerter am östlichen Treppenaufgang“ handelt. Auf diese Weise dauert eine Störungsmeldung in der Regel drei- bis fünfmal so lange.

Entwerter am Bahnhof in Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

… immer noch lediglich jämmerliche Kleber-Reste anstatt des üblichen Störungsmeldungs-Aufklebers.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Aber wenn ich mal genauer darüber nachdenke – vielleicht hat das ja Methode und gehört zu einem groß angelegten Arbeitsplatz-Beschaffungsprogramm! Wenn man Störungsmeldungen dank Aufkleber schnell und einfach durchgeben könnte, dann wäre ja die Hotline womöglich zu wenig ausgelastet und könnte Personal sparen! Andererseits wäre auch denkbar, dass die Bahn hofft, wenn es keine Aufkleber gibt, ruft keiner an!

Nein – so böse darf man nicht denken – ich entschuldige mich für diese sicherlich sehr abwegigen Gedanken und hoffe mal schön weiter, dass die Bahn doch endlich mal genügend Geld von unseren weit mehr als 5000 täglichen Fahrgästen in Form des Stations-Entgelts gescheffelt hat, dass sie sich mal diese drei Aufkleber leisten kann!

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Rampenzugang vom Parkplatz – Bahn schläft wohl immer noch

Neuer Zugang vom Parkplatz zur Rampe (Skizze: Peter Pernsteiner)

Am westlichen Rand des Parkplatzes sollen eigentlich schon seit Monaten die neuen Behinderten- und Elternparkplätze sowie ein direkter kurzer ebenerdiger Weg zur Rampe entstehen, aber von Seiten der Bahn scheint man immer noch zu schlafen.
(Skizze: Peter Pernsteiner)

Im Tagebucheintrag am 15.4. berichtete ich noch sehr euphorisch, dass es am Zornedinger Bahnhof nun bald mit dem kleinen Umbau unserer Fußgängerrampe am Parkplatz auf der Zornedinger Seite voran gehen könnte. Doch leider sind wieder zwei Monate vergangen, in denen nichts – besser gesagt fast nichts – passiert ist. Immerhin kam an unser Bauamt die letzte noch ausstehende Rückmeldung von der so genannten „Spartenanfrage“ bezüglich eventuell im Weg befindlicher Leitungen etc..

Die Bahn*) scheint sich aber weiterhin nicht für unser kleines Zornedinger Projekt zur Verbesserung des barrierefreien Bahnsteigzugangs vom Parkplatz aus zu interessieren – und dies, obwohl der Bahn hierfür nicht einmal Kosten entstehen würden, weil wir ja im Gemeinderat bereits Ende November einstimmig beschlossen haben, dass wir diesen Umbau zum Wohle unserer Bürger selbst übernehmen wollen.

Warum tut sich nichts? Unser Bauamt bemüht sich zwar erfreulicher Weise sehr intensiv darum, dass der Umbau bald beginnen könnte, klang aber bei meiner letzten diesbezüglichen telefonischen Nachfrage etwas frustriert: „Wenn man ein Projekt mit der Bahn abwickeln will, fühlt man sich inzwischen fast schon so, wie der Buchbinder Wanninger im bekannten Sketch von Karl Valentin.“ Seit der Umstrukturierung der Bahn in Richtung Privatisierung haben sich laut Bauamt die Abläufe für Baumaßnahmen massiv verkompliziert, weil es wohl keine zentralen Zuständigkeiten für solche Bauanfragen mehr bei der Bahn gibt.

Das darf doch alles einfach nicht wahr sein! Die Bahn befindet sich wohl wieder einmal im Dornröschenschlaf – und dies auf dem Rücken der Fahrgäste! Unser Bauamt hat jetzt aber einen neuen Versuch gestartet und vor kurzem zur Abwechslung mal an höchster Stelle beim Eisenbahn-Bundesamt einen entsprechenden Antrag gestellt. Hoffentlich geht es jetzt wenigstens hier mal voran, wenn schon die Bahn selbst nichts für uns tun will!

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Fußgängerunterführung wieder einmal unter Wasser

Feuerwehr-Abpump-Einsatz am Bahnhof Zorneding (Foto: Rob Harrison)

Am 8.6.2015 musste mal wieder die Feuerwehr die Fußgängerunterführung am Bahnhofs-Parkplatz von Zorneding abpumpen.
(Foto: Rob Harrison)

Zugegeben, das Unwetter von heute früh war schon sehr heftig und auch reichlich nass. Allerdings sollte ja Wasser unserer Fußgängerunterführung am S-Bahn-Parkplatz in Zorneding laut Bahn*) nichts mehr anhaben können, weil sie für die Abfluss-Ertüchtigung der Unterführung laut eigenen Angaben vor ein paar Jahren sehr viel Geld investiert hatte.

Trotzdem war es heute wieder einmal so weit – um ca. 7:30 Uhr musste die Freiwillige Feuerwehr Zorneding wieder einmal kommen und pumpen. Vielen Dank an unsere Feuerwehr-Leute für den schnellen Einsatz.

Ich hoffe, dass ich demnächst mal bei unserem Feuerwehr-Kommandanten erfragen kann, wie oft unsere Mannschaft in den letzten drei Jahren für Abpump-Arbeiten zur Fußgängerunterführung am Bahnhof Zorneding ausrücken musste. Auf Dauer kommen diese Feuerwehreinsätze der Bahn sicherlich teurer, als mal für eine richtig funktionierende Entwässerung der Unterführung zu sorgen, denn jeder diesbezügliche Feuerwehr-Einsatz wird der Bahn üblicher Weise von der Gemeinde in Rechnung gestellt. Danach muss die Bahn meistens auch noch die Unterführung einer Grundreinigung unterziehen, die ebenfalls Geld kostet. Noch viel teurer wäre es aber bei solchen Überflutungs-Einsätzen, wenn wir in Zorneding Aufzüge am Bahnhof hätten – aber das ist ein ganz anderes Kapitel, das wir in diesem Tagebuch bereits umfassend diskutiert haben.

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Langsam nervt die ständige Streikerei

Prinzipiell hat ja der heute angekündigte erneute Streik der Lokführer nichts mit unserem Schandfleck-Bahnhof hier in Zorneding und mit der Barrierefreiheit unseres Bahnhofs zu tun, allerdings nervt die Streikerei jetzt wirklich – und in einigen Punkten bringen die Unzulänglichkeiten unseres Bahnhofs leider während des Streiks ein deutlich höheres Gefahren-Potenzial mit sich. Ab Dienstag bis Sonntag sollen wir also hier in Zorneding wieder einmal mit dem Stundentakt zurecht kommen. Wenn der wenigstens auch für die S6 gelten würde, dann wäre es wenigstens für den Berufsverkehr etwas erträglicher – aber nein, die S6 endet wohl im Streik wieder einmal auch zu den Taktverkürzungszeiten am Ostbahnhof. Sehr nervig ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass es die Bahn vermutlich wieder nicht schafft, die nicht mehr stattfindenden Abfahrten der S6 in den Abfahrtsmonitor-Smartphone-Apps auch entsprechend zu streichen.

Warnhinweis-Schild für Rollstuhlfahrer am Bahnhof Zorneding

Über den beiden Treppenabgängen am Bahnhof Zorneding (und auch an vielen anderen S-Bahnhöfen) befinden sich diese Warnschilder der Bahn, die eindrucksvoll demonstrieren, dass der Bahnsteig an dieser Stelle wohl zu schmal für Rollstuhlfahrer ist. Wenn also in den nächsten Tagen die Bahnsteige wieder sehr voll sein werden, dann ist es im Bereich der Treppen wieder besonders kritisch.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Und noch etwas ist nervig. Wenn es in den wenigen verbleibenden Züge nun wieder besonders eng sein wird und an den Bahnsteigen in den frühen Morgenstunden starkes Gedränge ist, dann wird es zu diesen Zeiten auch wieder ein echtes Sicherheitsrisiko geben – insbesondere in den Bereichen der Treppen, bei denen es ja in Zorneding gemäß den Hinweisschildern enger als eigentlich zulässig ist.

Zudem ist an einem sehr gedrängt vollen Bahnsteig auch das Risiko erheblich, dass mal jemand vom Bahnsteig fallen könnte. Da ist dann das Fehlen der unter 96 cm hohen Bahnsteigen üblichen 70 x 70 cm großen Not-Sicherheitsnische an der Südseite unseres Bahnsteiges wieder einmal besonders kritisch, wenn einer der ja vom Streik nicht betroffenen ÖBB-Railjets und ÖBB-Schnellzüge auf Gleis 3 mit rund 200 Sachen Richtung München bei nur 4,7 Meter Abstand vom Bahnsteig vorbei donnert. Hoffentlich passiert auch diesmal nichts, denn sonst müsste man vielleicht doch mal eine Strafanzeige an den Chef-Streiker Claus Weselsky wegen grob fahrlässiger Körperverletzung (oder noch mehr) stellen.

ÖBB-Schnellzug am Bahnhof Zorneding

Nachdem ja die ÖBB nicht streikt, ist ab Dienstag bis Sonntag an unserem dann zeitweise sehr stark frequentierten Bahnsteig besondere Vorsicht angesagt, weil es unter dem Bahnsteig keine Sicherheitsnische gibt. Wenn ein Schnellzug aus Salzburg auf Gleis 3 mit rund 200 Sachen am Zornedinger Bahnhof vorbeidonnert, dann ist er nur 4,7 Meter von der Bahnsteigkante entfernt und zwischen einer im Stundentakt einfahrenden S-Bahn Richtung Ebersberg und dem Railjet oder anderen ÖBB-Schnellzügen bleiben nur 1,5 Meter als Zwischenraum. (Foto: Peter Pernsteiner)

Langsam fehlt mir jegliches Verständnis für diesen Streik. Klar verstehe ich, dass jeder bessere Arbeitsbedingungen haben will und auch mehr Lohn haben möchte – am liebsten regelmäßige Lohnrunden, wie beispielsweise im öffentlichen Dienst. Aber ich denke, dass angesichts der derzeit niedrigen Inflationsraten ja doch ein halbwegs vernünftiges Angebot an die Lokführer gemacht wurde – 4,7 Prozent in zwei Stufen und 1000 Euro einmalig sind doch durchaus ein Angebot. Ich als Freier Fachjournalist kann da nur kräftig den Kopf schütteln, denn in vielen Zeitschriften sind die Seiten-Honorare seit etlichen Jahren eingefroren – da macht sich dann selbst eine Niedrig-Inflation dennoch bemerkbar. Aber wenn die Herren GDL-Lokführer unbedingt meinen, die ganze Nation fast eine Woche lang als „Geiseln“ zu nehmen – bitte sehr – dann streikt ruhig weiter und wundert Euch nicht, dass das niemand mehr versteht. Hat der Chef dieser Gewerkschaft denn nun wirklich jeden Realitätsbezug verloren?

Wenigstens habe ich persönlich diesmal kein Geld für Fahrkarten zum Fenster hinaus werden müssen und für meine Tochter noch keine Schüler-Monatskarte gekauft – weil sich wegen der Pfingstferien eine Monatskarte ohnehin fast nicht gelohnt hätte – und jetzt dank des heute ausgerufenen sechstägigen Streiks erst recht nicht mehr! Und die Wochenmarke kann ich mir für diese Woche ebenfalls sparen! Vielen Dank Herr Weselsky, aber eigentlich hätte ich auf diese Ersparnis wirklich gerne verzichtet!!!

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Süddeutsche berichtet über Aufzugsentscheidung und Widersprüche bezüglich Barrierefreiheit

Die Süddeutsche Ebersberg berichtet heute in ihrer gedruckten Ausgabe und bereits seit gestern im Internet umfassend über die Zornedinger Aufzugs-Debatte im Rathaus und zeigt auch ein schönes Foto zum Widerspruch bezüglich der Barrierefreiheit des Bahnsteigs. Mehr dazu unter:

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/bahnhof-zorneding-lifte-und-rampen-sind-zu-teuer-1.2460413

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Aufzüge am Bahnhof Zorneding würden mindestens 4 Millionen Euro kosten

Der Bau von Aufzügen für den Bahnhof Zorneding erweist sich leider als extrem teuer – im Mindestfall würden es rund vier Millionen Euro sein und eine der jetzt präsentierten Machbarkeitsstudien prognostiziert sogar 7,4 Millionen Euro. Kosten, die wir Bürger von Zorneding aufbringen müssten – also je nach Variante rund 440 bis 820 Euro je Einwohner (vom Säugling bis zum Rentner).

Doch einfach mal der Reihe nach: Im Gemeinderat von Zorneding wurden am 30.4.2015 nicht weniger als 4-1/2 Aufzugskonzepte für einen verbesserten barrierefreien Zugang des Bahnsteigs diskutiert. Vorgestellt wurden zunächst von Andreas Burkert vom TÜV-Rheinland vier Varianten:

Treppenabgang West in Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

Dieser östliche Treppenabgang am Zornedinger Bahnhof müsste im günstigsten Planungsvorschlag einem Aufzug weichen.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Variante 1 ist mit grob geschätzten Baukosten von bis zu 3,97 Mio Euro der billigste Bahnhofsumbau: Am Bahnsteig müsste hierzu der östliche Treppenabgang durch einen Aufzug ersetzt werden. In Pöring würde links vom jetzigen Fuß des Treppenabgangs ein Aufzug entstehen und oben daneben ein kleiner Zugang. Auf der Zornedinger Seite müsste der jetzige Fußpunkt der Treppe um etwa einen Meter nach Süden, damit dort dann der Aufzug zur Parkplatzebene hin passt. Die Treppe müsste gemäß den heutigen Vorschriften wohl um mindestens drei Meter nach Süden verlängert werden. Am jetzigen östlichen Bereich des Parkplatzes mit den beiden Behinderten-Stellplätzen wird es dadurch deutlich enger. Für zu Fuß ankommende Gehbehinderte und Eltern mit Kinderwagen bleibt bei dieser Lösung in Zorneding allerdings auch noch eine Treppe zur Bahnhofstraße zu überwinden oder es würden weitere Kosten entstehen.

Varante 2 käme mit nur einem Aufzug aus, würde aber dennoch 7,23 Mio Euro verschlingen. Dafür würde der Aufzug dann zusätzlich zu den beiden Treppen zum Bahnsteig führen. Allerdings wäre dieser Aufzug fast 20 Meter östlicher als, die aktuelle Ost-Treppe, also noch hinter dem jetzigen verglasten Wartebereich. Am Fuß des Aufzugs würde es dann zunächst unter Gleis 5 auf die Pöringer Seite gehen und dann unterirdisch weiter bis zum jetzigen Treppenaufgang in Pöring. Diese Treppe würde dann allerdings durch eine mehr als 90 Meter lange neu zu bauende Rampe in Richtung Parkplatz ersetzt werden. Auf der Zornedinger Seite enthält der Vorschlag einerseits eine um rund drei Meter nach Süden versetzte neu überdachte Treppe und andererseits östlich davon eine Zickzack Rampe mit vier jeweils rund 20 Meter langen Rampenbereichen. Wie diese unüberdachte Rampe im Winter schneefrei gehalten werden kann, ist sehr fraglich. Zudem verläuft diese Zickzackrampe bis knapp vor die Treppe zur Bahnhofstraße. Der gesamte östliche Parkplatz inklusive Behinderten-Stellplätzen wäre damit nicht mehr nutzbar.

Variante 3 schlägt für 7,41 Mio Euro eine komplett neue zusätzliche Fußgängerunterführung am östlichen Ende des Bahnsteigs vor und beinhaltet sowohl am Bahnsteig als auch an beiden Seiten eine Treppe sowie einen Aufzug. Allerdings stellt sich sehr die Frage nach dem Sinn dieser Variante, weil sie in Pöring mitten im unbebauten Hügelbereich enden würde und in Zorneding am schmalen Neukirchner Weg.

Variante 4 für 7,03 Mio Euro sieht schließlich eine Fußgängerbrücke über alle Gleise vor und enthält zum Bahnsteig sowohl eine Treppe als auch einen Aufzug. Der Aufzugseingang am Bahnsteig würde sich ziemlich genau in der Mitte zwischen dem heutigen Rampenbeginn und den Fahrscheinautomaten befinden. Nachdem leider die Brücke wegen der Oberleitung ein Niveau von fast acht Metern über dem Bahnsteig hätte, bräuchte die nach Osten verlaufende Treppe drei Zwischenpodeste. Auf der Pöringer Seite schlägt die Studie eine 210 Meter lange Rampe mit 3 Prozent Steigung vor. Auf der Zornedinger Seite könnte eine etwa 150 Meter lange Rampe mit einer Zwischenkehre entstehen, di dann am Parkplatz endet. Bei dieser Fußgängerbrücke und Rampe stellt sich aber die Frage, wie sie im Winter schnee- und eisfrei bleiben kann, denn die Kostenschätzung enthält kein Dach für die Brücke.

Für alle vier Varianten rechnete uns der Verfasser der Studie vor, dass eine Realisierung solcher Projekte in der Regel mehr als fünf Jahre dauert. Selbst bei unverzüglichem Start würden wir hier in Zorneding noch mindestens bis zum Sommer 2020 auf unsere Aufzüge warten müssen. 

Danach bat Werner Hintze von der SPD darum, noch einmal das auf einer Parteiveranstaltung vor geraumer Zeit präsentierte Brückenkonzept erläutern zu dürfen. Die SPD würde ihre Brücke anstelle der jetzigen Unterführung situieren wollen. Sie schlägt für die Pöringer Seite wie bereits in Variante 4 eine Rampe vor, allerdings mit den üblichen 6 Prozent Steigung (also deutlich kürzer) und dafür zusätzlich mit einer Treppe. Auf der Zornedinger Seite würde diese Brücke Richtung Süden über den Parkplatz hinweg verlängert und in diesem Bereich gleich mit 6 Prozent Gefälle verlaufen. Am Ende dieses Brückenbereichs kurz vor der Bahnhofstraße könnte dann nach Osten eine Treppe zur Bahnhofstraße und/oder zum Parkplatz herab geführt werden und nach Westen eine Rampe herunter zur Nordseite der Bahnhofstraße, an der dann in diesem Bereich ein Gehweg und/oder eine neue Bushaltestelle entstehen könnte. Insgesamt müssten bei dieser Variante wohl von Gehbehinderten und Kinderwagenfahrern etwa 6,5 Höhenmeter überwunden werden – die Zornedinger Rampe wäre dadurch also rund 135 Meter lang. Die SPD schätzte, dass diese Brückenvariante wegen der deutlich kürzeren Pöringer Rampe etwa 1 Mio Euro billiger kommen müsste, als Variante 4. Allerdings hat auch diese Brücke noch keine Überdachung für den Winter.

Schlussfolgerungen des Gemeinderats

Alle fünf am 30. April diskutierten Varianten sind alles andere als optimal und kosten dennoch gewaltig viel Geld, weil die Bahn natürlich nicht bereit ist, unsere Ideen und Wünsche auf deren Kosten zu verwirklichen. Die Bahn zieht sich nämlich auf den Standpunkt zurück, dass wir bereits Rampen haben. Man muss zwar eingestehen, dass diese Rampen leider für die Zornedinger wegen der etwa 45 Meter langen Zwischensteigung (auf der Pöringer Seite unmittelbar nach der Unterführung) und dem darauf folgenden ebenso langen Gefälle unsinnig in die Länge gezogen wird. Aber der knapp 300 Meter lange Rampenweg von der Bahnhofstraße zum Bahnsteig (und auch die nördliche Rampe hoch nach Pöring) hat überall eine Steigung von maximal 6 Prozent. Er entspricht damit fast den aktuellen Vorschriften für behindertengerechte Rampen – bis auf die Tatsache, dass es keine Zwischenpodeste zum ausruhen gibt, die aber auch die Rampen um 20 bis Prozent verlängern würden.

Hinsichtlich der hohen Kosten für eine Aufzugslösung ist also durchaus nachvollziehbar, dass wir im Gemeinderat am 30.4. mit 16:1 Stimmen beschlossen haben, keine der vier Machbarkeitsstudien weiter zu verfolgen. Auch das Konzept der SPD fand im Gemeinderat keine Zustimmung und für einen Aufschub der Entscheidung um ein paar Monate gab es ebenfalls keine Mehrheit.

Bahnhof noch nicht vollständig barrierefrei

Treppenabgang West in Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

Treppenabgänge am Bahnhof Zorneding: Von den 35 cm breiten Beton-Treppenwangen bleiben
– links (Norden) 1,86 m bis zur Bahnsteigkante
– rechts (Süden) 1,73 m bis zur Bahnsteigkante
(Foto: Peter Pernsteiner)

Allerdings habe ich im Verlauf der Sitzung darauf hingewiesen, dass unser existierender Bahnsteig der Bahn in zwei Punkten erhebliche Mängel bezüglich einer vollständigen Barrierefreiheit aufweist:

Unser Bahnsteig ist im Bereich der Treppenabgänge 6,79 Meter breit. Zwischen den Treppenwangen und der Bahnsteigkante verbleiben auf der Pöringer Seite nur 1,86 Meter und auf der Zornedinger Seite sogar nur 1,73 Meter. Gefordert sind aber für jede Seite mehr als 2 Meter. Deshalb befinden sich auch über den Treppenabgängen gelbe Warntafeln der Bahn, die darauf hinweisen dass der Durchgang an dieser Stelle für Rollstuhlfahrer nicht geeignet ist. Damit muss man eigentlich schließen, dass rund 55 Prozent unseres Bahnsteigs (also von Beginn der westlichen Treppe bis zum östlichen Bahnsteigende) nicht behindertengerecht sind.

ET 423 am Bahnhof Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

Auf den ersten Blick mag ja der Spalt zwischen dem Triebwagen ET 423 und dem Bahnsteig in Zorneding recht schmal sein …
(Foto: Peter Pernsteiner)

Zudem habe ich auf der Sitzung darauf hingewiesen, dass bei den haltenden S-Bahnen ein Restspalt von 18 cm zwischen Einstieg und Bahnsteigkante ist. Für Rollstuhlfahrer ist dies sehr problematisch. Laut Bundesarbeitsgemeinschaft ÖPNV der kommunalen Spitzenverbände (vom September 2014) kann man von einer vollständigen Barrierefreiheit nur sprechen, wenn der Ein- und Ausstieg mit Rollstuhl oder Rollator ohne besondere Erschwernis möglich ist. Gemäß den anerkannten Regeln der Technik ist nur ein Maß von maximal 5 cm für den Restspalt und die Reststufe akzeptabel.

ET 423 am Bahnhof Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

… bis zur oberen Kante des Einstiegs sind es aber 18 cm, die nicht nur für Rollstuhlfahrer mit kleinen Vorlaufrädern problematisch ein können.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Fehlender Sicherheitsraum unter dem Bahnsteig

ÖBB-Schnellzug am Bahnhof Zorneding

Wenn ein Schnellzug aus Salzburg auf Gleis 3 mit rund 200 Sachen am Zornedinger Bahnhof vorbeidonnert, dann ist er nur 4,7 Meter von der Bahnsteigkante entfernt und zwischen Zug und S-Bahn bleiben lediglich 1,5 Meter Zwischenraum. (Foto: Peter Pernsteiner)

Ein drittes erhebliches Manko des Bahnsteigs betrifft die Sicherheit. Wenn mal jemand aufs Gleis fällt, gibt es in Zorneding nämlich keinen Sicherheitsraum unter dem Bahnsteig. Auf der Pöringer Seite ist er auch nicht erforderlich, weil man ja nebenan keine weiteren Gleise hat. Auf der Seite mit den Ferngleisen wäre dieser Unterschlupf-Hohlraum mit üblicher Weise 70 cm Tiefe und Höhe schon sehr sinnvoll, denn bei einer herannahenden S-Bahn kann man sich nicht so ohne weiteres auf die Ferngleise retten, weil das nächste Gleis zum Teil mit rund 200 km/h befahren wird. Zwischen einer S-Bahn und beispielsweise einem Railjet-Zug bleiben nur etwa 1,5 Meter und der Sog eines so schnellen Zuges ist sehr gewaltig. Zudem ist das Schotterbett zwischen Gleis 3 und 4 nicht eben, sondern enthält zu Teil Randsteine sowie Kabel für diverse Signaltechnik.

Bahn soll vollständige Barrierefreiheit in Zorneding herstellen

Gemäß Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) sind die Aufgabenträger des ÖPNV verpflichtet, in Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, schon bis 2022 die vollständige Barrierefreiheit deutschlandweit herzustellen. Deshalb machte es auch Sinn, dass der Gemeinderat am 30.4. folgenden Beschluss mit 15:2 Stimmen gefasst hat: „Der Barrierefreie Ausbau des Mittelbahnsteigs durch die Gemeinde wird derzeit nicht weiterverfolgt. Die Deutsche Bahn wird aufgefordert die vollständige Barrierefreiheit im Zuge weiterer Bautätigkeiten (Bahnhofsgebäude, Bahnsteigsanierung), zumindest jedoch bis 1. Januar 2022, herzustellen.

Bahnsteig-Reiseservice als neue Dienstleistung

Im weiteren Verlauf der Diskussion haben allerdings auch alle im Gemeinderat vertretenen Parteien für die rasche Verfolgung einer weiteren Idee plädiert: Eine Art Fahrservice für Rollstuhlfahrer. Wenn man bedenkt, dass im Falle von Aufzügen selbst beim Bau durch die Bahn oftmals die Betriebskosten für diese Aufzüge von der Gemeinde getragen werden müssen, dann könnte man mit dieser Summe viel „anstellen“. Für drei Aufzügen geht man üblicher Weise von 90.000 bis 100.000 Euro pro Jahr aus. Mit diesem Geld könnte man also durchaus in Zorneding eine Art „Ruftaxi“ zum Bahnsteig realisieren – natürlich kein normales Taxi, aber eine Art Golfcaddy oder ein Elektrofahrzeug mit beispielsweise Platz  für einen Rollstuhlfahrer nebst Reisegepäck.

Und so ein Bahnsteigservice müsste auch gemäß den Richtlinien der Bahn zur Planung von Personenbahnhöfen möglich sein, denn in Ril 813.0201 heißt es in Abschnitt 1 (1) unter Funktion der Bahnsteige: „Bahnsteige können für kleine Transporte mitgenutzt werden, wenn der Kundenstrom nicht behindert wird.

In diesem Sinne haben wir im Gemeinderat am 30.4. schließlich noch mit 15:2 Stimmen beschlossen, dass der GBU (Grundstücks-, Bau- und Umweltausschuss) alternative Zugangsmöglichkeiten zum Bahnsteig für eine der nächsten Gemeinderatssitzungen vorbereiten soll.

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Auch in Zorneding passt die Bahnsteighöhe nicht für Rollstuhlfahrer

In der Ebersberger Zeitung ist heute darüber zu lesen, dass der Bahnhof von Steinhöring nach dem Ausbau nicht so recht barrierefrei ist:

http://www.merkur-online.de/lokales/ebersberg/ebersberg/behinderte-menschen-abstellgleis-4952947.html

Wenn man es genau nimmt, dann haben auch wir hier am Bahnhof Zorneding schon seit Jahren so ein Problem – wenn auch etwas abgeschwächt. Der Einstieg der S-Bahnen liegt gefühlt um mindestens 4 cm über dem Bahnsteig und hat einen Abstand zum Bahnsteig von etwa 10 cm. Für unbegleitete Behinderte mit Rollstühlen mit kleinen Vorlauf-Rädern ist das leider ein Problem.

Deshalb ist es schon etwas erstaunlich, dass unser 210 Meter langer Bahnsteig laut Bahn*) als barrierefrei angeschlossen gilt!!! Gemäß aktueller Machbarkeitsstudie des TÜVRheinland im Auftrag der Gemeinde Zorneding hat der Bahnsteig eine Höhe von 96 cm über Schienenoberkante. Die seit 1998 gefertigten Münchner S-Bahn-Triebwagen der Baureihe ET 423 haben laut ihren technischen Daten eine Fußbodenhöhe von 1025 mm und eine Einstiegshöhe von 995 mm. Der Einstieg liegt damit tatsächlich 3,5 cm höher, als der Bahnsteig. Das mag zwar harmlos klingen, ist aber in Verbindung mit den 10 cm Abstand zur Bahnsteigkante für manchen Rollstuhlfahrer (insbesondere ohne Begleitung) schon etwas problematisch.

Frustrierend ist allerdings, dass man einerseits ohnehin eine Reststufe von bis zu 5 cm als „ohne besondere Erschwernis überrollbar“ ansieht und auch andererseits am tatsächlichen Höhenunterschied des Bahnsteigs überhaupt nichts ändern kann! Laut Bahnrichtlinie darf kein Bahnsteig höher als 96 cm über der Schienenoberkante liegen und die Einstiegshöhe der Triebwagen wird sich wohl auch nicht ändern! Irgendwie ist es dann aber komisch, dass die Triebwagen mit der zu den deutschen Bahnsteigen nicht richtig passenden Einsteigshöhe von 99,5 cm konstruiert wurden!

Bleibt allerdings schon noch ein Manko: Der Restspalt zwischen Bahnsteigkante und Einstieg der S-Bahn gilt eigentlich auch nur bis 5 cm als „ohne besondere Erschwernis überrollbar.“ Und hier in Zorneding ist er definitiv breiter.

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Wie es am Bahnhof weiter geht – am 30.4. gibt es Fakten im Gemeinderat

Dilletantische Beleuchtung am Treppenaufgang in Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

Wie lange müssen wir in Zorneding noch mit unserem tollen Bretterverschlag am Treppenabgang leben?
(Foto: Peter Pernsteiner)

Wie lange müssen wir den provisorischen Bretterverschlag am Treppenaufgang des Bahnhofs Zorneding noch ertragen?
Wird es Aufzüge für den Bahnhof geben?
Kommt ein Versorgungs-Pavillon?
Kommt eine Toilettenanlage?

Auf diese Fragen könnte es in der nächsten Gemeinderatssitzung am 30. April 2015 ab 19 Uhr im Zornedinger Rathaus die ersten konkreten Antworten geben. Dann nämlich werden den Räten und auch den interessierten Bürgern vier konkrete Konzepte für einen behindertengerechten Bahnsteigzugang mit Hilfe von Aufzügen vorgestellt und auch die dafür erforderlichen Kosten in Form von detaillierten Schätzungen auf den Tisch gelegt.

Dann könnte es vielleicht endlich ein Ende des Bretterverschlags am Treppenaufgang geben. Allerdings kann das durchaus noch dauern, weil der Bau von Aufzügen und vielleicht auch von neuen Unterführungen oder gar von einer Brücke leider viel Zeit kostet – für die Planung, das Planfeststellungsverfahren, die Ausschreibung, die Vergabe und die eigentliche Bauzeit. Fünf Jahre oder mehr könnten schnell vergehen!

Dilletantische Beleuchtung am Treppenaufgang in Zorneding (Foto: Peter Pernsteiner)

Auch die Beleuchtung über dem Treppenaufgang sieht nicht mehr sonderlich Vertrauenswürdig aus.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Damit also weitere fünf Jahre mit unserem provisorischen Treppenabgang nebst windiger Elektroinstallation! Schöne Aussichten!

Im Zusammenhang mit dem Bahnhof stehen aber auch die anderen zwei Fragen zum Versorgungs-Pavillon und zu den Toiletten sehr konkret im Raum:

Ein Versorgungs-Pavillon oder Kiosk könnte durchaus seinen Reiz haben, aber lässt sich dieser dann von einem Pächter wirtschaftlich betreiben? Oder wird dieser Pächter durch die hohen Betriebskosten und den nicht marktwirtschaftlichen Zwangsbezug seiner Waren von einem DB-Tochterunternehmen aufgefressen und steht dann vor dem wirtschaftlichen Ruin (oder vielleicht sogar vor einer Privatinsolvenz)? Dass so etwas alles andere als unrealistisch ist, können wir regelmäßig in der Tagespresse nachlesen und ist auch schon mehrmals in unserem Landkreis passiert! Ob sich also ein vernünfiger Pächter für so einen Kiosk überhaupt findet, ist sehr fraglich. Und damit ist natürlich auch fraglich, ob die Bahn (und vielleicht auch noch die Gemeinde) überhaupt dafür Geld in die Hand nehmen muss – Geld von uns Steuerzahlern, denn die Bahn ist trotz ihrer Rechtsform als Aktiengesellschaft nach wie vor nicht privatisiert, sondern fest in der Hand der Bundesrepublik Deutschland!

Auch die Frage nach dem Bau einer Toilettenanlage muss sehr kritisch hinterleuchtet werden, denn aktuell gibt es hierzu ja aus unserer Nachbargemeinde Kirchseeon auch wieder ein sehr ernüchterndes Beispiel: Das 1999 gebaut selbstreinigende Luxus-Klo verschlang 1000 Euro Reinigungs- und Instandhaltungskosten pro Monat! Genutzt wurde es wohl von nur 100 Besuchern pro Monat! Aus Kostengründen wurde es dann bereits 2010 wieder zugesperrt! Jüngst entschied der dortige Gemeinderat erneut, dass die Toilette vorerst nicht wieder in Betrieb genommen werden soll und vertagte dieses Thema auf 2016, um dann erneut darüber zu diskutieren.

Nachzulesen ist dies beispielsweise in folgenden Artikeln unserer Landkreis-Tageszeitungen:

http://www.merkur-online.de/lokales/ebersberg/vaterstetten/kirchseeoner-luxus-klo-schluckt-120000-euro-steuergeld-1218843.html

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/kirchseeon-keine-dringlichkeit-1.2438621

Auch dies macht deutlich, dass es derzeit noch mehr Fragen als Antworten gibt – aber vielleicht sind wir ja am Donnerstag-Abend nach der Gemeinderatssitzung klüger und schon einen Schritt weiter!

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Neue Behindertenparkplätze und direkter Rampenzugang

Neuer Zugang vom Parkplatz zur Rampe (Skizze: Peter Pernsteiner)

Am westlichen Rand des Parkplatzes dürften jetzt bald die neuen Behinderten- und Elternparkplätze entstehen, von denen man …
(Skizze: Peter Pernsteiner)

Mit dem Ende November  vom Gemeinderat auf Antrag der FDP einstimmig beschlossenen kleinen Umbau der Fußgängerrampe auf der Zornedinger Seite zur Realisierung eines zusätzlichen direkten Zugangs vom Parkplatz scheint es nun bald voran zu gehen.

Wie aus dem Bauamt zu hören war, ist mit der förmlichen Gestattung durch die Bahn wohl in den nächsten Wochen zu rechnen.

Neuer Zugang vom Parkplatz zur Rampe (Foto: Peter Pernsteiner)

… künftig ebenerdig ein paar Meter Richtung Westen …
(Foto: Peter Pernsteiner)

Es besteht also die große Hoffnung, dass es vielleicht schon im Sommer am westlichen Ende des Bahnhofsparkplatzes (beim Trafohaus) PKW-Stellplätze für Behinderte und Eltern gibt, von denen aus man ebenerdig mit Rollstühlen und Kinderwägen direkt in die Rampe einfahren kann.

Neuer Zugang vom Parkplatz zur Rampe (Foto: Peter Pernsteiner)

… gehen wird, um dann direkt zur Rampe zu gelangen. …
(Foto: Peter Pernsteiner)

Und vielleicht haben wir ja sogar noch mehr Glück, wenn es unserem Bauamt gelingt, die entsprechenden Stellen bei der Bahn*) von der Sinnhaftigkeit eines schnellstmöglichen Baubeginns zu überzeugen.

Neuer Zugang vom Parkplatz zur Rampe (Foto: Peter Pernsteiner)

… Hierzu müssen aber noch einige Büsche entfernt und ein kleiner Weg angelegt werden …
(Foto: Peter Pernsteiner)

Neuer Zugang vom Parkplatz zur Rampe (Foto: Peter Pernsteiner)

… und schließlich noch drei Geländerelemente sowie ein paar Meter Randsteine entfernt werden.
(Foto: Peter Pernsteiner)

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